Es gibt gesellschaftliche, kulturelle Zusammenhänge, Ereignisse, Konflikte, Vorannahmen, die ich nicht verstehe, oft nicht mal nachvollziehen kann. Ich nehme sie wahr, weil sie in Medien omnipräsent dargestellt, bewertet, einsortiert werden. Besonders schwierig wird es für mich, wenn mit einer akademisch dominanten Herangehensweise Studien, Grafiken und passende, passend gemachte Menschen vorgeführt werden. Das ist für mich dann so abstrahiert, wie bei einem Globuli. Und das Sahnehäubchen: wer „Influencern“ nicht folgt, nicht als Multiplikator dient, ist draußen. Der gehört nicht dazu. Wenn dann ein Gemütszustand erreicht ist, wo Mensch alles und jeden in Zweifel zieht, wird es auch für eine gelebte Demokratie schwierig. Eine Anmerkung: weder geht es darum Anfeindungen von und gegen LGBTQ-Menschen, Juden, Extremisten zu leugnen, zu rechtfertigen. Nein, es geht einzig und allein darum, herauszufinden, wie ein guter Umgang gelingt und das zu teilen.
Eine rein subjektive Einzelwahrnehmung? Bestimmt. Eine Verallgemeinerung? Ja. Mehrere nicht repräsentative Umfragen, die ich durchgeführt habe, legen nahe, dass ich nicht allein mit diesem Unbehagen bin.
Das sind die besten Voraussetzungen um sich aufzumachen und eigenständig den Dialog zu suchen. Und wie steigt man da ein? Sich informieren, Fragen formulieren, Menschen kennenlernen und versuchen miteinander klar zu kommen. ein Prozess also.
Ich beginne mit LGBTQ und dem Judentum.